Gemeinde: Nackenheim
Verbandsgemeinde: Bodenheim
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Mainz-Bingen
Postleitzahl: 55299
Vorwahl: 06135
Kfz-Kennzeichen: MZ, BIN
Höhe: 84 m ü. NHN
Fläche: 8,62 km²
Einwohner: 5.847 (Stand: 30.10.2023)
Bevölkerungsdichte: 673 Einwohner je km²
Kurzprofil
Nackenheim ist eine idyllisch zwischen Rebhügeln und dem Rhein gelegene Gemeinde, deren Weinberge vor 1.250 Jahren erstmals urkundlich erwähnt wurden. Der Dichter und Dramatiker Carl Zuckmayer wurde 1896 hier geboren. In seinem Stück "Der fröhliche Weinberg" hat er seiner Heimat ein bleibendes Denkmal gesetzt.
Verkehrsanbindung
14 km südlich von Mainz, über die B 9 vierspurig an das Autobahnnetz angebunden, Bahnstrecke Mainz-Worms mit S-Bahnverkehr. Ein Landungssteg am Rheinufer ermöglicht das Anlanden von Passagierschiffen aller Größe. Radwege verbinden Nackenheim mit Bodenheim, Mainz, Nierstein und Lörzweiler.
Geschichte der
Gemeinde Nackenheim
Rheinhessen ist altes Siedlungsland. Auch in der Nackenheimer Gemarkung findet
man Spuren von Dorfstrukturen aus vorgeschichtlicher Zeit. Im Nackenheimer
Ortsmuseum sind einige interessante Fundstücke hiervon zu sehen.
Zur Zeit der Römer stand eine Villa Rustica am Oberlauf des Eichelsbachs. Die
relativ regelmäßige Gemarkungsabgrenzung in Form eines verschobenen Rechtecks
könnte auf damalige Grenzziehungen zurückgehen. Die Römerstraße zwischen Mainz
und Worms verlief dort, wo heute die Gemarkungsgrenze zu Lörzweiler ist.
Nachdem das römische Reich die Kontrolle über das linke Rheinufer verloren
hatte, übernahmen die Franken hier die Herrschaft. Das fränkische Dorf wurde
irgendwann zwischen den Jahren 450 und 600 errichtet. Die Häuser standen
entlang der Weinbergstraße, etwa vom heutigen Carl-Zuckmayer-Platz bis zur
Christine-Darmstadt-Straße. Gegenüber dieser Häuserzeile floss der Eichelsbach,
der dort, wo heute der Spielplatz ist, zu einem Dorfteich aufgestaut war.
Die erste urkundliche Erwähnung verdanken wir dem Kloster Lorch, dem die
Nackenheimer Edelleute Teudald und Runtrud einen Weinberg in der Gemarkung
„Nacheim“ schenkten. Zum Namen der Gemeinde gibt es zwei Deutungen. Überwiegend
wird angenommen, dass der Name – wie die allermeisten anderen Ortsnamen mit der
Endung „heim“ – auf einen Personennamen zurückgeht und „Heim des Nacko bzw. Nago“
bedeutet. Es gibt jedoch auch die Meinung, dass der Name aufgrund der Lage
unterhalb des Rothenbergs als „Dorf im Nacken des Berges“ gedeutet werden kann.
Nackenheim gehörte damals zum Bistum Köln. Damit erklärt sich auch, warum der
Heilige Gereon der Patron der Kirche ist. Gereon war ein römischer Soldat, der
in Köln als Märtyrer starb. Die über seinem Grab in Köln errichtete Kirche hat
noch antike Bausubstanz und gehört damit zu den ältesten der Christenheit. Dass
die Nackenheimer Kirche außerhalb des Dorfes weithin sichtbar auf dem Hügel
steht, ist für Kirchen aus dem frühen Mittelalter typisch. Der heutige
Kirchenbau wurde 1716 bis 1731 errichtet und 1901 erweitert. Der Turm stammt
von 1911.
Im Jahre 1258 kam Nackenheim zum Erzbistum Mainz und dem dort ansässigen Stift
St. Stephan. Die Zollgrenze zur Kurpfalz verlief etwa dort, wo heute die Jahnstraße
ist. Dies blieb so bis zum Ende des Kurfüstentums Mainz. Bei der französischen
Besetzung im Herbst 1792 fielen die Nackenheimer dadurch auf, dass sie einen
Freiheitsbaum pflanzten und die kurzlebige Mainzer Republik unterstützen. Von
1797 bis 1814 gehörte Nackenheim zu Frankreich.
Der Wiener Kongress schuf die Provinz Rheinhessen als Bestandteil des
Großherzogtums Darmstadt. Mit dem Bau der Eisenbahnlinie zwischen Mainz und
Worms im Jahr 1850 begann auch in Nackenheim eine Zeit des ständigen Wachstums.
Die Einwohnerzahl stieg von damals 1.500 auf heute 6.000 Einwohner.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurde das Land Rheinland-Pfalz gegründet, zu dem
Nackenheim seitdem gehört. Mit der Schaffung der Verbandsgemeinde Bodenheim ist
seit 1972 die Verwaltung für Nackenheim in dieser Nachbargemeinde ansässig.
>> Weiterleitung zu https://www.youtube.com/watch?v=Peq2ebgZWP0 Quelle: Ortsgemeinde Nackenheim">